3 schlimmsten Krankheiten und Schädlinge von Obstbäumen

Die drei schlimmsten Krankheiten und Schädlinge von Obstbäumen

Hier stellen wir Ihnen 3 der schlimmsten  Obstbaumschädlinge und –krankheiten vor. Diese Fehler können schwerwiegende Auswirkungen haben, wenn sie ignoriert werden. Obst aus dem eigenen Garten hat viele Vorteile. Einerseits bringt er Erntefreude, andererseits ist er biologisch und gesund. Obst aus dem eigenen Garten schmeckt besser, als gekauftes Obst. Weniger Spaß macht es, wenn es darum geht, Krankheiten und Schädlinge an den eigenen Obstbäumen festzustellen.

Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen!

Krankheiten

  • Apfelschorf
  • echter Mehltau
  • Monilia

Schädlinge

  • Apfelwickler
  • Blattläuse
  • Sägewespen

Der Apfelschorf

Im Bild sehen Sie einen typischen Befall von Schorf, der häufigsten Krankheit bei Apfelbäumen. Dieser Pilz überwintert auf dem Laub, das im Herbst abgefallen ist, infiziert im Frühling die Blätter und später die Früchte. Auf den Blättern zeigt sich Schorf als sandartige, olivengrüne Flecken mit auslaufendem Rand. Diese Flecken können sich auf das ganze Blatt ausweiten und dazu führen, dass es frühzeitig vom Baum abgestoßen wird. 

Das gleiche kann auch mit den Früchten passieren. Dort zeigt sich ein Schorfbefall zuerst als kleine braunschwarze Flecken, die oft von einem silbrig-weisen Rand umgeben sind. Wenn der Befall zunimmt, wachsen die Flecken, werden braun und weisen verkorkte Stellen auf. Sind bereits junge Früchte befallen, kann es während der Vegetationsperiode im Sommer und im Herbst dazu kommen, dass sich sternförmige, verkorkte Risse auf den Früchten bilden. Der Grund dafür ist, weil das befallene Gewebe nicht mehr mit der Frucht mitwachsen kann. Wie man das vorbeugen kann, erfahren Sie im Anschluss an alle Pilzkrankheiten. Es ist nämlich bei allen etwa ähnlich.

Echten Mehltau oder Apfelmehltau

Diese Krankheit erkennt man gut an dem mehlig-weißlichen Pilzrasen auf der Oberseite von Blättern, Triebspitzen und manchmal sogar Blüten. Im fortgeschrittenen Stadium führt der Echte Mehltau zum Vertrocknen der Blätter und frühzeitigen Blattfall.

Monilia oder Fruchtfäule

Über Wunden, die z. B. durch einen Schädling, Frosteinwirkung, Hagel oder Schorf entstanden sind, dringt Monilia (Fruchtfäule) in die Frucht ein. Es entstehen braune, matschige Stellen am Apfel, die sich auf die ganze Frucht ausbreiten können. Wenn der Pilz beginnt zu sporulieren, das heißt, wenn er sich ausbreiten will, zeigt sich das als weißer Pilzbelag in konzentrischen Kreisen auf der Frucht. Die Frucht bleibt entweder verschrumpelt am Baum oder fällt herunter. In diesen sogenannten Fruchtmumien überwintert dann der Pilz. Da ein Befall von Monilia – Fruchtfäule an den Früchten eigentlich eine Sekundärinfektion ist, also eine Verletzung braucht, damit er überhaupt in die Frucht eindringen kann, lohnt es sich, der Ursache der Verletzung auf den Grund zu gehen und diese zu beheben.

Fruchtmumien

Die oft vernachlässigten Fruchtmumien werden oft auf den Bäumen vergessen oder nicht beachtet. Leider kann dies aber schwerwiegende Folgen haben. Fruchtmumie ist ein Fachbegriff für nach der Ernte am Baum zurückgebliebene Früchte, die oftmals eintrocknen und mit dem Monilia-Pilz befallen werden. Dieser Monilia-Pilz kann sowohl am Holz Schäden machen als auch zukünftig Infektionsherd sein, wenn im Frühjahr dann der Pilz spornt, neuen Sporn bildet die dann wiederum die Blüten befallen können. Das Problem bei den Fruchtmumien ist jetzt, dass bereits zwei drei Wochen nach der Ernte der Monilia-Pilz in das Holz eindringen kann und den Baum schädigen kann.

In diesem Fall sieht man schon die Holzbräunung unter der Rinde, aber es tritt bereits ein leichter Gummifluss auf. Herauskommender Gummifluss ist immer ein Zeichen dafür, dass dem Baum nicht gut geht, dass etwas nicht stimmt. Dies kann in etwa mit dem Eitern einer menschlichen Wunde verglichen werden. Der wichtigste Schritt ist sicherzustellen, dass der ganze Obstbaum zur Erntezeit geerntet wird. Obstbauern sprechen also über die Etablierung einer Baumhygiene. Die vollständige Abholzung von Bäumen ist eigentlich eine der wichtigsten Maßnahmen. Wie bei jedem Obstbaum ist das Wichtigste, dass jeder Baum gepflückt wird und keine Früchte am Baum zurückbleiben. Wird die Obstmumifizierung vergessen, muss diese spätestens beim nächsten Schnitt entfernt werden. Wenn Sie bereits schneiden, sollten Sie mindestens 10 bis 15 cm in gesundes Holz schneiden. Dies wiederum bedeutet, dass sichtbare Bräune vollständig entfernt wird.

Bei der Bekämpfung von Pilzkrankheiten gibt es zwei wichtige Ansätze!

VORBEUGEN
- dass es überhaupt zu einem Befall kommt . - Bei der Pflege vom Apfelbaum ist eine der wichtigsten Kulturschutzmaßnahmen, das Entsorgen von befallenem Laub im Herbst. Da ist es wichtig, dass es entsorgt und nicht kompostiert wird, weil man bei der Kompostierung nicht sichergehen kann, dass alle Krankheitserreger abgetötet werden. Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist, das Herstellen einer Schutzschicht auf dem Blatt. Durch so eine Schutzschicht wird verhindert, dass die Pilzsporen überhaupt in das Blatt eindringen.
BEKÄMPFEN
Es gibt biologische Mittel, die auf Kalium-Bikarbonat und Schwefel basieren. Sie erzeugen genau so eine Schutzschicht, die es braucht, um einerseits eine Infektion zu verhindern und andererseits die Verbreitung zu stoppen. Die erste Behandlung wird deshalb schon ab dem Austrieb der Blätter empfohlen. Um die Schutzbarriere während der ganzen Vegetationsperiode aufrechtzuerhalten, ist eine Behandlung alle zwei Wochen oder vor starken Niederschlägen empfehlenswert. Eine weitere effektive Maßnahme, wenn es bereits zu einer Infektion gekommen ist, ist das Entfernen von befallenen Pflanzenteilen. Auch hier gilt wieder: entsorgen und nicht kompostieren.

Schädlinge

Es gibt viele Anzeichen dafür, dass ein Obstbaum von Schädlingen befallen ist: zerfressene Blätter bis hin zu Flecken auf der Schale. Diese können sowohl die Früchte als auch den Obstbaum oder sogar beides gleichzeitig befallen. Wer einen Befall frühzeitig erkennt, hat die Chance, seine Ernte noch zu retten.

Der Wurm

Der wohl bekannteste Schädling am Obstbaum ist der „Wurm im Apfel“. Eigentlich ist es jedoch kein Wurm, sondern eine Larve des Apfelwicklerfalters. Dieser Falter setzt seine Eier auf die Blätter oder direkt auf die Früchte ab. Wenn dann die Larve geschlüpft ist, sucht sie sich den Weg zur Frucht und bohrt ein Loch hinein. Den Eingang des Lochs kann man häufig sehen, wie krümeliges Material aus dem Loch quilt. Das ist ein typisches Anzeichen, dass dort eine Larve drinsteckt.

Die Blattläuse

Ein anderer vielverbreiteter Schädling bei Obstbäumen, ist die Blattlaus. Blattläuse kommen auf sehr vielen verschiedenen Pflanzen vor, oft sind es allerdings spezifische Blattlausarten. Beim Apfelbaum ist hierbei eine der Blattlausarten, die zum Problem werden könnten, die mehlige Apfelblattlaus. Die Symptome sind aber bei allen Blattlausarten etwa gleich. Sie saugen den Saft aus den Zellen des Blattes, was zu Verkrümmungen führen kann. Die natürlichste Art, Blattläuse zu bekämpfen, ist das Ausbringen von Marienkäfer und Marienkäferlarven. Das sind die natürlichen Feinde aller Blattläuse. Wenn Sie bereits eine große Blattlauspopulation bei Ihnen feststellen, kann man den Einsatz von Marienkäfer oder Marienkäferlarven auch mit biologischen Pflanzenschutzmitteln kombinieren.

Die Sägewespe:

Etwas weniger bekannt ist unser nächster Schädling, die Sägewespe. Diese legt ihre Eier auf die kleinen Früchte, die sich kurz nach dem Bestäuben gebildet haben. Die Larven fressen erst direkt unter der Fruchthaus und fressen dann fröhlich vor sich hin. Das führt dann zu diesen typischen Miniergängen, die anschließend auch verkorken. Später dringt die Larve auch in die Frucht ein und höhlt diese teilweise aus. Im Inneren vom Apfel findet man dann anstatt saftigen Fruchtfleisches nur noch stinkenden Kot. Die befallenen Früchte fallen frühzeitig ab. Sägewespen lassen sich mit einem biologischen Pflanzenschutzmittel, das auf Bitterholzextrakt basiert, sehr gut bekämpfen. Der Behandlungszeitpunkt ist unmittelbar nach der Blüte, direkt nachdem die Blütenblätter abgefallen sind.

Das waren nun die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge an Obstbäumen. Die Vorbeugung und die Bekämpfung wurden kurz erläutert. Zusammenfassend kann man sagen, kein Obst für Vögel auf den Bäumen; Fruchtmumien entfernen ist einer der wichtigsten Maßnahmen, um sich den Monilia Druck in der Blüte als auch in der Ernte für das Folgejahr zu verringern, um Holzschäden zu vermeiden und um Pflanzenschutzmaßnahmen und eventuelle Spritzungen einzusparen. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, welches biologische Pflanzenschutzmittel verwendet wird. Was sind Ihre Erfahrungen? Sicherlich gibt es weitere Schädlinge und Krankheiten oder auch ganz andere Aspekte der Obstbaumpflege? Hinterlassen Sie doch einen Kommentar mit Ihren Erfahrungen.