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Wie wichtig ist die Winterstarre für Europäische Landschildkröten?

Was ist eine Winterstarre bei Landschildkröten?

Machen unsere europäischen Landschildkröten einen Winterschlaf oder verfallen sie doch in die Winterstarre? Die europäischen Landschildkröten halten keinen Winterschlaf, da sie unter die Kategorie „wechselwarme Tiere“ fallen. Sie vergraben sich häufig im Boden, um sich vor Frost zu schützen. Die Temperatur der Schildkröten sinkt so stark, dass sie sich nicht mehr bewegen können. Der Körper der Tiere erstarrt! Schuld daran sind die Außentemperaturen im Herbst und im Winter

Bei Schildkröten ist die Winterstarre ähnlich wie bei einem Menschen. Nach einem Urlaub können wir wieder gestärkt und mit frischer Energie zur Arbeit gehen. Schildkröten können ihren sogenannten Feierabend zwar gut mit der nächtlichen Temperaturabsenkung überbrücken, aber sie wollen nicht ganzjährig aktiv sein. Somit brauchen sie auch Urlaub (Winterstarre), damit sie neue Kraft tanken können und dies entspricht nun mal der Winterstarre. Damit Schildkröten einen gesunden Lebensrhythmus führen können ist es wichtig, dass sie sich eben über den Winter hinweg erholen können, viel Kraft haben und ihr Immunsystem gestärkt ist, brauchen sie unbedingt die Winterstarre. Verzichtet man auf die Winterstarre, fördert man langfristig Krankheiten und schwächt das Immunsystem.

Bei den europäischen Landschildkröten gehört die Winterstarre zum festen Bestandteil des natürlichen Jahreszyklus. Schon ab dem 1. Lebensjahr sollte die Winterstarre unbedingt ermöglicht werden, da diese sonst zu schnell wachsen und daran erkranken können. Bei ausbleibender Winterstarre wird nämlich das Hormonsystem zudem durcheinandergebracht und das Immunsystem wird gestört, sodass die Schildkröten anfälliger für Erkrankungen sind.

Wie erkennt man, wenn es Zeit ist für die Winterstarre?

SchildkrötenschutzhausAm besten orientiert man sich in der gesamten Schildkrötenhaltung immer am natürlichen Lebensraum. Man kann nicht alles nachahmen und das sollte man auch nicht. Der natürliche Lebensraum ist im Großen und Ganzen unser Vorbild. Wie sieht nun die Winterstarre oder der Winter selbst aus? Schildkröten sind wechselwarme Tiere, das heißt, mit sinkenden Temperaturen im Herbst bereiten sie sich auf die Winterstarre vor und halten dann im Winter die Winterstarre. Das ist der natürliche Lebensraum und der Rhythmus von Mutter Natur. 

Wie lange dauert eine Winterstarre?

Die Winterstarre ist wichtig für Schildkröten und gehört zum natürlichen Rhythmus dazu. Eine Schildkröte braucht einen Überwinterungsort von vier bis sechs Grad. Die Dauer der Winterstarre beträgt etwa von November, Dezember bis März, April. Die Dauer der Winterstarre ist ebenfalls Wetterabhängig. Wobei diese Zeit im Krankheitsfall oder im ersten Lebensjahr verkürzt werden muss. Dann sollte die Winterruhe nur 6 – 8 Wochen erfolgen.

Wie baue ich eine Überwinterungsbox?

WinterstarreFür eine Überwinterungsbox benötigt man einen Karton, eine Holzkiste oder eine Box aus Plastik. Die Grundfläche sollte mindestens 70 x 70 cm sein und die Höhe 80 cm. Kleiner oder niedriger sollten die Boxen auf keinen Fall sein, weil der Inhalt sonst leicht austrocknen kann. Als Unterlage wird eine Alufolie, eine Teichfolie oder eine Frischhaltefolie verwendet. Diese Folie legt man am Boden der Box  aus und zwar so, dass der Boden und die Ecken gut bedeckt sind. Der Grund dafür ist, das die Schildkröten nicht auf die Idee kommen darunter zu krabbeln. Sie sollte trotzdem gut vor Nässe schützen. 

Als nächstes füllt man Erde in die Box, Kiste oder den Karton. Während Sie die Erde rein schaufeln, wird nach großen Steinen, Ungeziefer, Wurzeln und Gras gesucht und diese entfernt. Am besten ist die Erde eines Maulwurfshügels. Es kommt so viel Erde in die Box, Kiste oder Karton, damit sich die Schildkröten eingraben können. Danach suchen wir nach einem Moos, was sich gut ablösen lässt und legt es auf die Erde drauf. Das Moos dient zur Feuchtigkeitserhaltung. Bevor die Blätter darüber kommen, können Sie noch ein Thermometer reinlegen, damit die Temperatur abgelesen werden kann. Jetzt nur noch mit getrockneten Buchenblätter auffüllen, so dass es gut verdichtet ist und die Überwinterungsbox ist fertig.

Wie werden Schildkröten auf die Winterstarre vorbereitet?

Winterstarre

So werden Landschildkröten richtig auf die Winterstarre vorbereitet.

  1. Soll ich meine Schildkröte baden? Nein, weil sich die Schildkröten von ganz allein entleeren. Durch die sinkenden Temperaturen und die abnehmenden Tageslänge fressen sie weniger und dadurch wird der Darm nicht wieder neu aufgefüllt.

Schildkröten sollen langsam ihren Stoffwechsel herunterfahren und das passiert durch die sinkenden Temperaturen! Wenn man sie immer wieder in ein warmes Bad setzt, dann kurbelt man den Stoffwechsel immer wieder an.

  • Soll man sie beim schlechten Wetter oder nachts reinholen? Nein, Schildkröten brauchen diese Absenkung von Temperaturen und sie brauchen auch das klassische herbstliche Wetter, damit sie überhaupt merken, dass Herbst ist und sich auf die Winterstarre vorbereiten können. Schildkröten sind ortstreue Tiere und möchten gerne in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.

Schildkröten suchen sich instinktiv ihre Plätze aus, wo schlafen, verstecken und sogar überwintern möchten. Wenn man sie ständig aus dem Versteck rausholt und ins Haus zu setzen, bedeutet es für Landschildkröten Stress.

Winterstarre im Aussengehege

Im Außengehege sollte man nicht komplett auf die Heizung verzichten, denn durch die unterschiedlichen Temperaturen kann es sein, dass Schildkröten schon im Oktober in die Winterstarre fallen! Schildkröten sollen nicht hungern! Obwohl sie Hunger haben, stellen sie von allein das Fressen ein. Es ist auch wichtig, dass die Schildkröten draußen leben, auch im Herbst und bei schlechtem Wetter, damit sie sich selbst darauf vorbereiten können und auch selbst entleeren. In dieser Zeit ist ein Gewichtsverlust bei Schildkröten kein Grund zur Sorge.

Ob es sich um eine Überwinterungsgrube, ein Gewächshaus oder ein Frühbeet handelt, das Wetter hat natürlich einen großen Einfluss auf die Aktivität der Schildkröten. Ein Frühbeetkasten ist für eine artgerechte Haltung im Freilandgehege sehr sinnvoll und erlaubt die ganzjährige Freilandhaltung der Schildkröten. Für die Überwinterung muss unter dem Frühbeetkasten eine gegen Mäuse und andere Nagetiere abgesicherte Grube von mindestens 50 cm Tiefe vorhanden sein. Bei der Überwinterung im Freien trocknet die Erde in der Regel nicht aus und muss auch nicht befeuchtet werden. Die optimale Überwinterungstemperatur für Schildkröten liegt bei 4-6°C

Sie kommen an die Erdoberfläche, je nachdem wie tief sie sich eingebuddelt haben. Wenn Ihr merkt, es geht zum Ende des Winters oder die erste Schildkröte ist da, freuen wir uns und dürfen tatsächlich die Technik auf eine Temperatur von ungefähr acht bis zehn Grad hochstellen. Wenn die Schildkröten schon anfangen zu fressen, dann ist es gut, wenn die Temperatur zehn oder zwölf Grad nicht mehr unterschreitet. Dann die Wärmelampen für circa eine Stunde am Vormittag dazu schalten, wobei sie am Anfang sicherlich nicht genutzt wird.

To-Do-Liste im Außengehege

Juli
Überprüfen ob die Schildkröte gesund ist
August
Pflanzen im Außengehege zurück schneiden um Sonnenplätze zu schaffen
September
Heizlampen oder Heizung tagsüber, je nach Temperatur, im Außengehege betreiben. Verkleinern des Außengeheges
Oktober
– Einrichten des Überwinterungsquartier im Außengehege; – Einsetzen der Schildkröten ins Überwinterungsquartier; – das eingesammelte Laub über die Schildkröten schütten
November
Bringen Sie Heizmatten oder Heizkabel an und verbinden Sie es mit dem Thermostat. Befestigen Sie ein Thermometer oder einen Datenlogger und decken Sie den Überwinterungsbereich ab.
Dezember bis Februar
Überwachen Sie regelmäßig die Temperaturen und nehmen Sie bei Bedarf zusätzlichen Winterschutz bzw. Kälteschutz. Führen Sie eine Sichtprüfung der Schildkröten durch, die von selbst auftauchen. Nagetierfallen kontrollieren.
März
Winterabdeckungen entfernen. Strahler und Wärmelampen zur Verfügung stellen. Je nach dem können Sie auch Futter anbieten.

Winterstarre im Kühlschrank

Die Winterstarre im Kühlschrank hat den Vorteil, dass die Kontrollmöglichkeit sehr einfach ist. Außerdem sind die Tiere im Kühlschrank sicher vor Fressfeinden und die Temperaturen sind leicht zu kontrollieren. Je nach Herkunftsgebiet starren Griechische Landschildkröten ca. 12-16 Wochen und Maurische Schildkröten ca. 12 Wochen.

Wichtig! Kranke und geschwächte Schildkröten sollten nicht überwintert werden. Es empfiehlt sich in jedem Fall eine Kotprobe zu nehmen und sich mit dem Tierarzt besprechen.

Kühlschrank und Überwinterungsbox

Der Kühlschrank sollte möglichst leise und modern sein. Er sollte über ein No-Frost-Funktion verfügen und kein Gefrierfach haben. Der Raum, in dem der Kühlschrank steht, sollte mindestens eine Raumtemperatur von 16 Grad haben! Das ist sehr wichtig, da ansonsten der Thermostat vom Kühlschrank nicht korrekt funktioniert. Es ist zu empfehlen große und breite Geräte zu wählen, damit die Tiere viele Jahre reinpassen und je nach dem wieviel Tiere man überwintern möchte. Es ist wichtig, dass für jede Schildkröte eine Überwinterungsbox gerechnet wird.
Die Boxen sollten so groß sein, dass sich die Tiere umdrehen können. Gefüllt wird sie mit 2 bis 3 Panzerhöhen Erde oder Schildkröten- Substrat und ebenso viel Buchenlaub. Unten in die Starre-Box bohrt man Löcher gegen Staunässe. Tropft es unten raus, ist das Substrat zu feucht und sollte gewechselt werden. Zum Schutz vor Herausfallen der Tiere bei einem Stromausfall sollte man Gitterdeckel auf den Boxen anbringen. Die Boxen dürfen, um ein Durchfrieren zu verhindern, die Kühlschrankwände nicht berühren.

Die Einwinterung

Die Schildkröten werden eingewintert, wenn die Temperaturen mindestens 1 Woche unter 8 Grad im Frühbeet gestarrt wird. Oft sind die Temperaturen erst ab Mitte November oder Dezember dementsprechend niedrig. Man setzt die fest starrenden Tiere in ihre Überwinterungs-Boxen. Vorher sollten sie gewogen, auf Rötungen, Schwellungen und Ausfluss kontrolliert werden.
Die Schildkröten setzt man in eine Kuhle, sodass der Kopf noch frei ist. Der Rücken wird mit Erde bedeckt, aber der Kopf bleibt weiträumig frei. Darauf gibt man noch Buchen-Laub, kontrolliert, dass die Thermometer gut sitzen (mit Panzerband an der Box fixieren), und stellt sie mit Luft nach allen Seiten in den Kühlschrank. Dieser sollte in der Winterstarre auf 4 – 6 Grad eingestellt werden!
Nach dem Einwintern sollte man 3-Mal in der Woche kurz den Kühlschrank, bei vielen Tieren auch häufiger lüften. Alle 10 Tage kontrolliert wird die Feuchtigkeit des Substrats, kontrolliert. Ein Blumen-Sprüher mit Wasser kann zum gelegentlichen zum Nachfeuchten helfen.
Zwischendurch kann man sie hochnehmen und einen Blick auf die Nase und die Augen werfen. Die Augen sollten geschlossen und die Nase frei sein. Der Panzer sollte fest sein und sich nicht rot färben. In der Regel gilt, gesunde Schildkröten passiert in der Winterstarre nichts und müssen auch nicht kontrolliert werden. Wer sich natürlich absichern möchte, der kann die Kontrollen durchführen. Kontrollieren sollte man nur die Schildkröten, die auf der Erde sind und nicht die, die eingebuddelt sind.

Wenn Schildkröten in der Winterstarre aktiv werden?

Während des Winters oder auch zum Ende des Winters gibt es häufig die Frage: „was mache ich, wenn meine Schildkröten aktiv geworden sind?“ Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern man muss hier zwischen den Zeiten und auch den Umständen unterscheiden, damit man entsprechend handeln kann oder sollte auch einfach nur Geduld benötigt werden.
Einmal gibt es den Unterschied zwischen der Kühlschranküberwinterung und Aussenüberwinterung, wenn eine Schildkröte bei der Kühlschranküberwinterung plötzlich aktiv wird, das heißt sie hat es dunkel, sie hat konstante vier bis sechs Grad. Sie befindet sich mitten in der Winterstarre also nicht gerade am Anfang oder nicht am Ende und wird trotzdem aktiv, dann sollte man hier ein besonderes Auge drauf werfen, denn unter diesen Umständen sollte eine Schildkröte unbedingt starren. Aber hier gibt es auch wieder Unterschiede zwischen aktiv und aktiv. Das heißt, wenn eine Schildkröte nur ihre Position verändert, das kann maximal zwischen zwei und drei Tagen dauern, länger auf gar keinen Fall. Sie darf sich zwischendurch ruhig mal bewegen.

Sie kann sich auch ausbuddeln und wieder einbuddeln oder auch auf der Erde starren das ist kein Problem. Was sie aber auf keinen Fall tun sollte ist, zwei bis drei Tage oder länger in der Box herumkrabbeln oder gar versuchen raus zu krabbeln. Dieses ist kein sonderlich gutes Zeichen, vor allem wenn die Temperatur stimmt, wenn es dunkel ist, sich mitten in der Winterstarre befindet. Das ist kein gutes Zeichen, also hier ist es tatsächlich dann ratsam und unter diesen Umständen die Schildkröte vorzeitig auszuwintern. Es kann aber auch der Fall sein, dass sie krank ist.

Unsere Animal Tree® Urne wird aus biologisch abbaubarem Material gefertigt und ist damit absolut nachhaltig. Sie bietet Platz, um nach der Kremierung die Asche des verstorbenen Tieres würdevoll einzuhüllen und kann bedenkenlos im Garten vergraben werden. Mit der Zeit wird sie sich rückstandslos zersetzen, sodass die Wurzeln der Pflanze alle Kraft aus der Asche ziehen können, die die Pflanze für ein gesundes Wachstum benötigt. Mit unserer Animal Tree® Tierurne wird aus der Asche des Tieres über die Jahre eine Pflanze wachsen, die voller schöner ­Erinnerungen an das Haustier ist.
  • Während der Winterstarre im Kühlschrank, sollte keine Schildkröte aktiv herumlaufen, außer die Position zu verändern. Zum Ende der Winterstarre im Kühlschrank, darf die Schildkröte aktiv werden, aber nicht im Kühlschrank dann verbleiben, sondern am besten nach draußen ins Frühbeet umgesiedelt werden.

  • Bei der Überwinterung draußen gilt, dass Schildkröten aktiv sein dürfen, aber es sollte dem Wetter angepasst sein. Also wenn es bewölkt ist, seine fünf bis sechs Grad hat und die Schildkröte ist trotzdem aktiv, dann ist es wie im Kühlschrank ein Grund zur Sorge. Sollte es aber sonnig und warm sein und die sie werden aktiv, zieht sich aber zum kälteren Wetter wieder zurück, dann ist das eine ganz normale Reaktion

Auswintern während der Winterstarre!

Zum Ende der Winterstarre, wenn die Schildkröten draußen überwintern oder bereits umgesiedelt sind nach draußen, dann dürfen wir die Temperatur auf acht Grad zu Beginn anheben. Es ist nicht verkehrt, wenn man die Schildkröten zu früh aus dem Kühlschrank aussetzt. Es ist nicht verkehrt, wenn man zu früh die Temperatur im hochkurbelt, man muss nur im Hinterkopf haben, das wenn sie aktiv werden, dann muss man sie auch ernähren.
Also es macht keinen Sinn sie früher aus zu wintern, wenn eigentlich keine Zeit ist. Andersrum sollte man die Auswinterungszeit nicht zu sehr in die Länge ziehen, der Körper darf gerne zügig in Gang kommen, dass sie wieder aktiv werden, der Stoffwechsel wieder angekurbelt wird und alles so funktioniert wie es funktionieren soll.
Sicherlich wird dieser Blog nicht alle eure Fragen so richtig beantwortet haben, aber vielleicht konnte es euch trotzdem ein Stück weiter dabei helfen, die Entscheidungen etwas einzugrenzen! Ich hoffe, alle Eure Schildkröten erwachen gesund aus der Winterstarre und dann freuen wir uns über das Frühjahr.