Wann erwachen Schildkröten aus der Winterstarre

„Wann erwachen Schildkröten aus der Winterstarre“? Wenn die Tage länger werden und es deutlich wärmer wird, nachts keinen Frost mehr hat, wird es so langsam Frühling. Nachdem 3 bis 6 Monate vergangen sind, sollte man überprüfen, ob die Schildkröten aus der Winterstarre automatisch erwacht sind. Nun wird es langsam Zeit, die Landschildkröten auszuwintern.

Erwachen Winterstarre im Kühlschrank

WinterstarreSollte sie aus der Winterstarre nicht erwachen, keine Bange, dann werden die Schildkröten langsam und behutsam aufgeweckt. Deswegen sollte man sie erstmals in einen kühlen Raum bei ca. 8 bis 10 Grad, wenn nötig, Fenster aufmachen, damit der Raum die Temperatur erreicht. Bei Erreichen der angegebenen Raumtemperatur, Fenster wieder schließen und die Landschildkröten mit ihren Überwinterungskisten in den Raum stellen. Lassen Sie die Schildkröten langsam aufwachen. Der erste Tag bei 8 Grad, dann nochmal einen Tag bei 10 bis 12 Grad. Die Temperaturen werden langsam höher. Danach kommen die Schildkröten ins kühle Terrarium bei ca. 17 Grad. Nach ein oder sogar zwei Tagen wird die UV-Lampe eingeschaltet. Nach einem weiteren Tag, sollte die Wärmelampe eingeschaltet werden. Sind die Schildkröten wach und bewegen sich, sollten sie erst, mit warmen Wasser, Temperatur ca. 24 bis 26 Grad, baden. Die Frage, WARUM sie zuerst gebadet werden ist – damit der Stoffwechsel wieder aktiviert wird.
maurische Landschildkröten
In den ersten Tagen, nach dem Erwachen aus der Winterstarre, könnte es passieren, dass die Schildkröte wenig frisst. Achtet darauf, dass das Terrarium nur eine Übergangslösung sein sollte und nicht von Dauer. Je nach Wetterlage, sollte die Übergangslösung nicht länger als einen Monat dauern. Die Landschildkröten benötigen ein Außengehege mit genügend Auslauf.

Erwachen Winterstarre im Außengehege

SchildkrötenschutzhausAußengehege sind nicht gleich Außengehege. Die Schildkröten, die im Außengehege überwintern, sind meistens in einem Schildkrötenschutzhaus, das ähnelt einem Gewächshaus (s. Bild).  Je nach Wetterlage und Temperaturschwankungen sollte Ende Februar bis Mitte März im Außengehege nach den Schildkröten intensiv gesehen oder kontrolliert werden! Können wir sie sehen? Sind Sie schon aktiv? Ist das der Fall und sind die Schildkröten aus der Winterstarre erwacht und es wird bald mit der Nahrungsaufnahme begonnen. Eine ständig gefüllte Wasserschale darf jetzt nicht fehlen, um dem im Frühjahr, besonders großen Trinkbedürfnis, nach zu kommen. Das Schöne an einem Außengehege ist, es geht alles auf natürliche Weise und die Schildkröten werden nicht von heute auf morgen aktiv. Je nach Wetter kann es bis zu einer Woche dauern.
Im Schildkrötenhaus braucht man sich keine Gedanken über das wechselhafte Wetter: wenn es jetzt schön sonnig und warm ist, aber am nächsten Tag wieder kalt, regnerisch ist oder es sogar geschneit hat oder wenn es in der Nacht sogar unter null Grad ist, zu machen. Es gibt so viele Sachen, die im Schildkrötenschutzhaus draußen artgerechter sind als drinnen.  In diesem Fall behaltet die Ruhe und wartet ab. Die Natur macht das von ganz allein. Ende Februar oder Mitte bis Ende März könnt Ihr nach dem Außengehege schauen! Die Vorbereitungen, wie die Abdeckung entfernen, mediterrane Pflanzen aufräumen, Unkraut auf Schotterflächen entfernen und eventuell Futterpflanzen abschneiden oder erneuern, damit sie wieder frisch wachsen können, beginnen.
Meistens ist der April noch nicht so richtig schön und warm. Es heißt ja: April, April, der macht ja was er will. Steigen im Frühjahr die Temperaturen wieder auf Werte von15 Gradsollten die Fenster tagsüberam Schildkrötenhaus geöffnet werden umfrische Luft und Wärmein das Haus zu lassen.  Ihr müsst selbst entscheiden ob die Schildkröten weiterhin im Schildkrötenhausbleiben dürfen oder ob Ihr sie ins Außengehege ab und zu setzt. Zwischendurch, wenn die Sonnenstrahlen stark sind, überprüft die Temperatur im Schildkrötenhaus. Ihr merkt selbst, wenn es zu dämpfig ist.
Warum sind Temperaturen wichtig für das Erwachen aus der Winterstarre
Griechische Landschildkröten
Testudo hermanni wird in zwei Unterarten unterteilt. Die östliche Unterart Testudo hermanni boettgeri und die westliche Unterart Testudo hermanni hermanni.
Maurische Landschildkröten
Maurische Landschildkröten haben einen höheren Temperaturanspruch wie griechische Landschildkröten
Galapagos Schildkröte
So können Riesenschildkröten auch eine Panzerlänge von über 134 cm und ein Gewicht von 290 kg bis 422 kg erreichen.
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Schildkröten können im Gegensatz zu uns keine eigene Körperwärme produzieren. Sie sind abhängig, wie die Umgebungstemperatur gerade ist! Es ist also wie man schon erkennen kann, wichtig, über den natürlichen Lebensraum Bescheid zu wissen, damit man weiß, welche Temperatur brauchen sie denn eigentlich, um auf langer Sicht kein gesundheitsschädliches Ausmaß zu produzieren. Nun gibt es einerseits natürlich ein paar fixe Punkte, an die man sich halten kann um schwankenden Temperaturen, wo es ein Differenzwert gibt, der nach oben oder ein bisschen abweichen darf, ohne dass man dadurch eine Krankheit befürchten muss. Also das was fix ist und worauf man sich relativ gut verlassen kann, ist einmal die Temperatur, die lokal erreicht werden muss. Damit man nicht zu viel oder zu wenig heizt, ist es wichtig ein Thermostat dazwischen zu schalten. Dieses Thermostat springt dann wirklich nur an, wenn die Temperatur unterschritten ist.

Wärmelampe lokal auf Höhe der Schildkröte

Lokal ist immer direkt unter der Wärmelampe auf Höhe der Schildkröten. Dort sollten gerne 35 bis 40 Grad Celsius erreicht werden. Angepasst dementsprechend also im Sommer kürzer als im Frühling oder im Herbst. Die Wärmelampe ist aber nicht so lange in Betrieb, wie die Sonne scheint. Das heißt, wir passen die Wärmelampe ungefähr so an, wie sie die wärmende Wirkung der Sonne unterstützt. Orientieren Sie sich an der Jahreszeit, aber nicht übertreiben. Schildkröten wissen sehr wohl, wie sie die Wärme tatsächlich nutzen. Es ist auch ratsam im Schildkrötenhaus ein Thermometer zu haben, damit man die Temperatur immer ablesen kann. Die Wärmelampe auch unbedingt der Tageslänge anpassen, da die Schildkröten keine Zeit einschätzen können und somit der Tag- Nachtrhythmus durcheinanderkommt.

Umgebungstemperatur

Schildkröten brauchen die Nachtabsenkung, weil der Körper tagsüber Wärme bedingt arbeiten muss, damit er nachts runterfahren und pausieren kann. Somit profitieren die Schildkröten von der nächtlichen Temperaturabsenkung. Nachts sollten die Schildkröten im Schutzhaus eingesperrt sein, damit sie vor Feinden geschützt sind. Nächtliche Temperaturen schwanken natürlich dann je nach Jahreszeit. Wir wissen nicht, wo unsere Schildkröten tatsächlich herkommen. Deshalb müssen wir schauen, dass wir aus allen Lebensräumen einen Mittelwert und somit einen Kompromiss finden. Denn es gibt kalte und heiße Regionen.
Wir schauen also nach dem Lebensraum der Schildkröten wie Griechenland, Spanien usw. und sucht sich dann einen ungefähren Mittelwert. Vergleichen Sie diese Temperaturen mit Ihren eingestellten Temperaturen, ob Sie richtig liegen! Ein grober Anhaltspunkt ist, in den Sommermonaten Juli und August sind dann 15 Grad, die wir in der Nacht aufrechterhalten wollen. Ab September sind es dann 14 Grad und so geht es dann immer weiter tiefer. Während vor den Sommermonaten die Temperaturen in der Nacht ein bisschen niedriger sind.

Kalt ist nicht gleich kalt! Anhand von Eurer Kleidung könnt Ihr es feststellen! Wenn Ihr Euch in die Sonne setzt und seid hell gekleidet, dann kann es durchaus ein bisschen kühl sein. Wenn Ihr Euch dunkel kleidet, kann es sogar ziemlich heiß werden! Jeder kennt das, je dunkler man gekleidet ist oder irgendwas anderes dunkel gefärbt ist, desto heißer wird es durch die Sonne. Obwohl die Umgebungstemperatur dieselbe ist.

Was hat die Kälte mit Färbung der Schildkröten zu tun?

So ähnlich ist es auch bei den Schildkröten! Die Schildkröten haben ihre spezielle Färbung und je dunkler sie sind, desto schneller werden sie warm. Zum Beispiel: wenn eine Schildkröte bei 13 Grad draußen herumspaziert, dann kann es sich von der Umgebungstemperatur, die das Thermometer anzeigt, tatsächlich kühl sein, aber ob es wirklich kalt ist, das entscheidet einerseits die Sonne und andersrum, wie die Schildkröte gefärbt ist.
dunkle FärbungJe dunkler die Schildkröte gefärbt ist, desto besser kann sie die Sonne tatsächlich nutzen. Schildkröten die heller gefärbt sind, brauchen deutlich länger um auf Temperatur zu kommen. Probiert es einfach aus! Wenn die Schildkröten längere Zeit draußen waren, einfach den Panzer anfassen wie fühlt er sich an. Nicht nur die Temperatur ist allein verantwortlich, sondern auch wie stark die Sonne scheint. Ihr müsst Euch keine Sorgen machen, wenn es zu kalt ist, solange Ihr das beheizte Schutzhaus anbietet, sind die Schildkröten durchaus in der Lage die Sonne und das Schutzhaus genauso zu nutzen und den Schatten, dass sie immer perfekt temperiert sind. Sie pendeln immer von dem einen zum anderen Ort, um sich perfekt zu temperieren.

Hitze und Kälte richtig einschätzen!

Das Einzige was die Schildkröten nicht können ist einerseits die Hitze im Schutzhaus einschätzen, wenn es zu heiß ist! Sie verlassen es nicht, sondern sie versuchen verzweifelt sich einzubuddeln. Das andere ist, wenn sie zu weit weg sind vom Schutzhaus und dort auskühlen, temperaturbedingt nicht mehr fähig sind zurückzukommen. Also wenn es draußen nasskalt ist, lasst sie am besten im Schutzhaus. Zur kalten Jahreszeit also im Herbst und auch im Frühjahr nach der Winterstarre das Freigehege ein bisschen zu verkleinern, das hat den Vorteil, dass die Strecke nicht so weit ist und dadurch eventuell eine ausgekühlte Schildkröte es leichter zurück ins Warme schafft.
helle FärbungWenn es nun mal abweichend wärmer oder kälter wird, ist das ist das kein Problem. Wenn es im Winter zur Winterstarre einen 15 Grad warmen Wintertag hat, ist das genauso wenig schädlich, wie wenn mitten im Sommer nasskaltes und schlechtes Wetter ist bei nur 13 Grad. Es geht nicht darum was einzelne Tage an Temperaturen bringen, sondern es geht immer um den Dauerzustand. Es sollte also nicht dauerhaft kalt sein oder dauerhaft zu heiß oder warm sein. Dauerhaft sollte auch nicht auf die Technik verzichtet werden oder übertrieben werden! Es geht immer darum, den natürlichen Lebensraum als Vorbild zu nehmen. Die Natur weiß am besten was unsere Schildkröten brauchen und die Gesundheit fördert, deswegen orientieren wir uns auch an der Natur. Die Meinungen können völlig unterschiedlich sein, aber die Natur weiß am besten, wie es geht!