
Sollte sie aus der Winterstarre nicht erwachen, keine Bange, dann werden die Schildkröten langsam und behutsam aufgeweckt. Deswegen sollte man sie erstmals in einen kühlen Raum bei ca. 8 bis 10 Grad, wenn nötig, Fenster aufmachen, damit der Raum die Temperatur erreicht. Bei Erreichen der angegebenen Raumtemperatur, Fenster wieder schließen und die Landschildkröten mit ihren Überwinterungskisten in den Raum stellen. Lassen Sie die Schildkröten langsam aufwachen. Der erste Tag bei 8 Grad, dann nochmal einen Tag bei 10 bis 12 Grad. Die Temperaturen werden langsam höher. Danach kommen die Schildkröten ins kühle Terrarium bei ca. 17 Grad. Nach ein oder sogar zwei Tagen wird die UV-Lampe eingeschaltet. Nach einem weiteren Tag, sollte die Wärmelampe eingeschaltet werden. Sind die Schildkröten wach und bewegen sich, sollten sie erst, mit warmen Wasser, Temperatur ca. 24 bis 26 Grad, baden. Die Frage, WARUM sie zuerst gebadet werden ist – damit der Stoffwechsel wieder aktiviert wird. 
Außengehege sind nicht gleich Außengehege. Die Schildkröten, die im Außengehege überwintern, sind meistens in einem Schildkrötenschutzhaus, das ähnelt einem Gewächshaus (s. Bild). Je nach Wetterlage und Temperaturschwankungen sollte Ende Februar bis Mitte März im Außengehege nach den Schildkröten intensiv gesehen oder kontrolliert werden! Können wir sie sehen? Sind Sie schon aktiv? Ist das der Fall und sind die Schildkröten aus der Winterstarre erwacht und es wird bald mit der Nahrungsaufnahme begonnen. Eine ständig gefüllte Wasserschale darf jetzt nicht fehlen, um dem im Frühjahr, besonders großen Trinkbedürfnis, nach zu kommen. Das Schöne an einem Außengehege ist, es geht alles auf natürliche Weise und die Schildkröten werden nicht von heute auf morgen aktiv. Je nach Wetter kann es bis zu einer Woche dauern.
Im Schildkrötenhaus braucht man sich keine Gedanken über das wechselhafte Wetter: wenn es jetzt schön sonnig und warm ist, aber am nächsten Tag wieder kalt, regnerisch ist oder es sogar geschneit hat oder wenn es in der Nacht sogar unter null Grad ist, zu machen. Es gibt so viele Sachen, die im Schildkrötenschutzhaus draußen artgerechter sind als drinnen. In diesem Fall behaltet die Ruhe und wartet ab. Die Natur macht das von ganz allein. Ende Februar oder Mitte bis Ende März könnt Ihr nach dem Außengehege schauen! Die Vorbereitungen, wie die Abdeckung entfernen, mediterrane Pflanzen aufräumen, Unkraut auf Schotterflächen entfernen und eventuell Futterpflanzen abschneiden oder erneuern, damit sie wieder frisch wachsen können, beginnen. Lokal ist immer direkt unter der Wärmelampe auf Höhe der Schildkröten. Dort sollten gerne 35 bis 40 Grad Celsius erreicht werden. Angepasst dementsprechend also im Sommer kürzer als im Frühling oder im Herbst. Die Wärmelampe ist aber nicht so lange in Betrieb, wie die Sonne scheint. Das heißt, wir passen die Wärmelampe ungefähr so an, wie sie die wärmende Wirkung der Sonne unterstützt. Orientieren Sie sich an der Jahreszeit, aber nicht übertreiben. Schildkröten wissen sehr wohl, wie sie die Wärme tatsächlich nutzen. Es ist auch ratsam im Schildkrötenhaus ein Thermometer zu haben, damit man die Temperatur immer ablesen kann. Die Wärmelampe auch unbedingt der Tageslänge anpassen, da die Schildkröten keine Zeit einschätzen können und somit der Tag- Nachtrhythmus durcheinanderkommt.

Kalt ist nicht gleich kalt! Anhand von Eurer Kleidung könnt Ihr es feststellen! Wenn Ihr Euch in die Sonne setzt und seid hell gekleidet, dann kann es durchaus ein bisschen kühl sein. Wenn Ihr Euch dunkel kleidet, kann es sogar ziemlich heiß werden! Jeder kennt das, je dunkler man gekleidet ist oder irgendwas anderes dunkel gefärbt ist, desto heißer wird es durch die Sonne. Obwohl die Umgebungstemperatur dieselbe ist.
Je dunkler die Schildkröte gefärbt ist, desto besser kann sie die Sonne tatsächlich nutzen. Schildkröten die heller gefärbt sind, brauchen deutlich länger um auf Temperatur zu kommen. Probiert es einfach aus! Wenn die Schildkröten längere Zeit draußen waren, einfach den Panzer anfassen wie fühlt er sich an. Nicht nur die Temperatur ist allein verantwortlich, sondern auch wie stark die Sonne scheint. Ihr müsst Euch keine Sorgen machen, wenn es zu kalt ist, solange Ihr das beheizte Schutzhaus anbietet, sind die Schildkröten durchaus in der Lage die Sonne und das Schutzhaus genauso zu nutzen und den Schatten, dass sie immer perfekt temperiert sind. Sie pendeln immer von dem einen zum anderen Ort, um sich perfekt zu temperieren.
Wenn es nun mal abweichend wärmer oder kälter wird, ist das ist das kein Problem. Wenn es im Winter zur Winterstarre einen 15 Grad warmen Wintertag hat, ist das genauso wenig schädlich, wie wenn mitten im Sommer nasskaltes und schlechtes Wetter ist bei nur 13 Grad. Es geht nicht darum was einzelne Tage an Temperaturen bringen, sondern es geht immer um den Dauerzustand. Es sollte also nicht dauerhaft kalt sein oder dauerhaft zu heiß oder warm sein. Dauerhaft sollte auch nicht auf die Technik verzichtet werden oder übertrieben werden! Es geht immer darum, den natürlichen Lebensraum als Vorbild zu nehmen. Die Natur weiß am besten was unsere Schildkröten brauchen und die Gesundheit fördert, deswegen orientieren wir uns auch an der Natur. Die Meinungen können völlig unterschiedlich sein, aber die Natur weiß am besten, wie es geht!